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26
Jan

Äddi, Buerglënster!

26.01.2018

Am Ende des letzten Jahres schloss die Jugendherberge in Burglinster nach über 65 Jahren endgültig ihre Türen. Über Jahrzehnte hinweg war das geschichtsträchtige Haus fester Bestandteil der hiesigen Infrastruktur von Jugendherbergen.

Das schöne Patrizierhaus in der Rue de Gonderange wurde 1781 gebaut und gehört neben dem imposanten Schloss zu den schönsten Bauwerken des malerischen Dörfchens. Das Haus wurde 1951 erstmals gegen eine kommerzielle Miete von ihren privaten Besitzern gemietet und zur Jugendherberge umfunktioniert. Seither kamen im charmanten Burglinster abertausende Wanderer, Radfahrer, Backpacker, Schulkinder und Studenten unter.

Schnell transformierte sich die Jugendherberge zum festen Bestandteil des Dorflebens und bildete einen wichtigen Punkt auf der Landkarte nationaler Wanderwege, dessen Erschaffung und Pflege größtenteils ebenfalls durch freiwillige Ajisten übernommen wurde. Schon damals waren die Jugendherbergen in Hollenfels, Echternach, Luxemburg, Grevenmacher und Ettelbrück allesamt durch Wanderwege mit der Jugendherberge von Burglinster vernetzt.

Die Herbergseltern der Jugendherberge sorgten sich über die Jahre mit viel Einsatz um die Instandhaltung des unter Denkmalschutz stehenden Gebäudes, das sich zu Zeiten der Ersteröffnung der Jugendherberge noch in sehr schlechtem Zustand befand. Dank der späteren Unterstützung von Bâtiments Publics wurden nötige Renovierungsarbeiten durchgeführt und die angrenzende Scheune zum Gemeinschaftsraum umgebaut.

Nach jahrzehntelangem Gebrauch wurde die Jugendherberge zwischen 1997 und 2001 erneut renoviert und modernisiert. Doch der Zahn der Zeit nagte nicht nur am Gebäude, sondern auch an den in Burglinster bestehenden Möglichkeiten: Als kleinste Jugendherberge des Landes stößt das Gebäude insbesondere bei Gruppen schnell an seine Grenzen. Ebenfalls haben es sich die Luxemburger Jugendherbergen zum Ziel gemacht, ihre Häuser zugänglicher für Menschen mit eingeschränkter Bewegungsfreiheit zu machen. Eine Voraussetzung, die in einem knapp 240 Jahre alten Haus nur sehr schwer umsetzbar wäre. Daneben bieten andere Ortschaften wie beispielsweise Beaufort weitaus mehr Freizeitmöglichkeiten und verfügen über eine eigene touristische Infrastruktur, Restaurants und Einkaufsmöglichkeiten.

Mit ein wenig Melancholie und vielen schönen Erinnerungen bedanken wir uns bei allen ehemaligen Angestellten, Unterstützern, Freunden und abertausenden von Gästen, die uns über 65 Jahre lang zu dem gemacht haben, was wir heute sind.

Äddi, Buerglënster!

Alte Postkarte der Jugendherberge

Alte Postkarte der Jugendherberge

Über die Jahre hat sich viel geändert im Haus...

Über die Jahre hat sich viel geändert im Haus...

Auch der schöne Garten des Hauses wurde über die Jahre für eine Vielzahl von Events benutzt

Auch der schöne Garten des Hauses wurde über die Jahre für eine Vielzahl von Events benutzt

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